Die Vorteile von Shikakai für Haare und Körper

Shika-was?! Hat sie wirklich gesagt, was ich denke, was sie gesagt hat? Hat sie das richtig ausgesprochen?? Erhöhte Augenbrauen. Verwunderte Blicke.

Kein Grund zur Sorge. Shikakai ist eine uralte aus Indien stammende Zutat für die Körperpflege.

Was ist Shikakai?
Shikakai stammt vom strauchartigen Baum Akazien concinna. Er wächst in den tropischen Regenwäldern von Südasien und gehört der Familie der Hülsenfrüchte an. Seine langen und geriffelten Früchte erinnern ein wenig an dunkelbraune Erbsenschoten. Wenn die Früchte getrocknet wurden, können sie zu einem feinen Pulver gemahlen werden, welches in Farbe und Textur dem gemahlenen Zimt ähnelt. Das ist das, was wir Shikakai nennen und ja, es ist erstaunlich gut darin Haut und Haare zu reinigen und zu pflegen [i].
Das Wort selbst bedeutet wörtlich übersetzt „Haar-Frucht“ oder „Frucht für das Haar“. Obwohl es in westlichen Haar- und Hautpflegeprodukten nicht sehr verbreitet ist, wird Shikakai-Pulver seit Jahrtausenden in traditionellen indischen Haar- und Körperpflegeprodukten verwendet.
Somit ist Shikakai ein wichtiger Bestandteil unserer Bio Sugar Soap, jener ihr die satte und dunkelbraune Farbe verleiht und mitunter unserer Bio Sugar Soap die zusätzlichen Nährstoffe für die Haare, sowie einer trockenen oder empfindlichen Haut spendiert.

 

Natürliche Saponine
Shikakai enthält natürlich vorkommende Saponine, welche das Äquivalent für die Seife der Natur wiederspiegeln. Sie schäumen wie Seife, emulgieren (binden Öle an Wasser) wie Seife und sind Tenside (schneiden die Oberflächenspannung von Wasser) wie Seife. Shikakai ist jedoch nicht die einzige Pflanze mit natürlichen Saponinen. Es gibt tatsächlich eine Reihe von Pflanzen, oft als „Seifenpflanzen“ bezeichnet, die durch ihre Bestandteile, seien es Samen, Blätter, Zwiebeln oder Wurzeln, milde reinigende Eigenschaften besitzen.
Nehmen wir zum Beispiel Quinoa. Der Quinoa-Samen enthält in seiner äußersten Schicht natürliche Saponine. Du erinnerst dich bestimmt, dass der erste Schritt zum Kochen mit Quinoa darin besteht, es zu spülen. Während des Spülens hast du vielleicht schon mal bemerkt, dass es schäumt und genau hier erlebt man die Saponine in Aktion. Wenn du diesen Schritt überspringst, wird deine Mahlzeit garantiert einen leichten bitteren, ja seifenähnlichen Geschmack von natürlichen Saponinen annehmen.

Shikakai und niedrigerer pH-Wert

Shikakai bewirkt etwas, dass der Mensch noch nicht so recht verstanden hat und bisher nicht replizieren kann: Es gibt echter Seife, wie z.B. der von Dr. Bronner’s, einen nahezu neutralen pH-Wert.

Seife ist immer alkalisch (Sie liegt bei milden 9,3 ± 0,3) und der Versuch, den pH-Wert auf 7 zu senken, würde zum Abbau des Seifenmoleküls führen. Shikakai-Saponine haben jedoch einen natürlich niedrigen pH-Wert zwischen 4,5 und 5,5. Bei der Zugabe zur Seife senken sie den gesamten pH-Wert der Seife magisch auf einen supermilden basischen pH-Wert von 8,5 ± .5, – ohne das Seifenmolekül zu zerstören. Eigentlich ist es einfach nur die Magie der Chemie.
Der Zaubertrick basiert auf der Erkenntnis, dass die Saponine im Shikakai anionische Tenside sind und die Seife ein ionisches Tensid – doch wesentlich tiefer als das, müssen wir zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht in die Thematik eingestiegen.
Shikakai ist so mild, dass es die natürlichen Öle auf der Haut an Ort und Stelle lässt. Im Vergleich zu den „harten“ Körper-Waschmitteln (denk an „Duschgel“), welche so sehr darauf bedacht sind die Öle zu greifen, sodass die Haut von den eigentlich benötigten natürlichen Ölen befreit werden, ist das ein entscheidender Vorteil für Deine Haut. Das heißt konkret, wenn du empfindliche und leicht gereizte Haut hast, kann Dir diese Seife mit ihrem niedrigeren pH-Wert helfen.
In der Natur sind Saponine ein Teil des Abwehrsystems der Pflanze. Der bittere Geschmack des Saponins – den wir soeben gedankenlos von der Quinoa abgespült haben – hindert Raubtiere wie Insekten oder andere Tiere daran, sie zu fressen. Gegen Bakterien und Pilze haben Saponine einen noch härteren Abwehrmechanismus und können dann sogar giftig sein. Dadurch entsteht eine Art natürliches Immunsystem für die Pflanze, welches sie gegen mikroskopische Eindringlinge schützt. Homöopathische Arzneimittel basieren auf diesen natürlichen antimikrobiellen und antimykotischen Eigenschaften[ii], um zur Wundheilung und Beruhigung gereizter Haut beizutragen.
Es gibt einige Gerüchte, dass Shikakai die feinen Zeichen des Alterns reduzieren kann. Obwohl ich dazu keine empirische Forschung finden konnte, macht Shikakai die Haut definitiv weicher und spendet Feuchtigkeit, was letztlich unserer Haut immer ein jugendlicheres Aussehen verleiht. Es ist auch von Natur aus reich an den Vitaminen A, D, E und K – allesamt zur Förderung und Erhaltung einer gesunden Haut – und Vitamin C, einem natürlich vorkommenden Antioxidans, das die Haut aufhellt.

Bio Sugar Soap
Du fragst dich wahrscheinlich, warum heißt die Seife nun Bio Sugar Soap, obwohl wir gerade die ganze Zeit von Shikakai gesprochen haben? Als wir die Seife zum ersten Mal vorstellten, hieß sie Bio Shikakai Seife, aber das Wort „Shikakai“ wurde schief belächelt. Niemand konnte es aussprechen, also haben wir sie in „Bio Sugar Soap“ umbenannt. Der Zucker in unseren Bio Sugar Soaps spielt jedoch auch eine wichtige Rolle.
Zucker ist eines der ältesten und am weitesten verbreiteten Feuchthaltemittel in der Hautpflege, und das aus gutem Grund – denn er verbindet sich hervorragend mit Wassermolekülen, um den Feuchtigkeitsgehalt der Haut zu erhöhen. Shikakai und Zucker sind zusammengefasst ein ideales Gespann.


Braun, Braun, Braun, Braun, Braun
Wir wissen, was Ihr denkt: „Aber die Seife ist so braun!“ Lass dich von dieser Farbe nicht abschrecken. Viele großartige Dinge sind braun: Schokolade, Kaffee, Teddybären, Kompost…. Dr. Bronner’s verwendet niemals Farbstoffe um die natürlichen Farben seiner Inhaltsstoffe zu verbergen. Wenn du jemals ein Produkt siehst, das angeblich Shikakai enthält und nicht dunkelbraun ist, dann wurden entweder Farbstoffe oder Bleichmittel verwendet, oder es enthält nicht mehr als einen winzigen Teil dieses feinen Pulvers.

[i] Khanpara, Komal & J Renuka, V & Harisha, Channappa. (2012). A detailed investigation on shikakai (Acacia concinna Linn.) fruit. J. Curr. Pharm. Res.. 99. 6-10. https://www.researchgate.net/publication/280313608_A_detailed_investigation_on_shikakai_Acacia_concinna_Linn_fruit
[ii] S.S. Todkar, V.V. Chavan and A.S. Kulkarni, 2010. Screening of Secondary Metabolites and Antibacterial Activity of Acacia concinna. Research Journal of Microbiology, 5: 974-979. https://scialert.net/fulltextmobile/?doi=jm.2010.974.979

Der Text wurde aus dem Englischen übersetzt. Den Originaltext von Lisa Bronner findest Du hier: http://www.lisabronner.com/benefits-of-shikakai-for-hair-and-body/


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